„Bier, Sport und Musik bringen zusammen“, sagte der israelische Restaurant-Besitzer Leonid Lipkin. Trotz massiver Proteste bestellt er weiterhin palästinensisches Bier, schenkt es in seinem Gastraum aus; Israelis und Palästinenser prosten sich hier zweisprachig zu. Inzwischen hat sich dies herum gesprochen, es kommen immer mehr Menschen zu ihm, aus beiden Teilen der Stadt Haifa. Nun möchte er ein eigenes kleines Oktoberfestzelt aufstellen: nichts ist verbindender als gemeinsames Trinken und Lachen. (Hierzu auch: Ein Prosit dem Frieden? von Benjamin Hammer)
Verbinden will auch Deena, die 24-jährige Deutsche mit bürgerlichem Namen Sabrina Herr, die in Deutschland und Uganda lebt. Nach dem Abitur ging sie für ein Freiwilliges Soziales Jahr das erste Mal nach Afrika, engagierte sich dort in einem Straßenkinder-Zentrum. 2014 wird sie von einem Musikmanager entdeckt, als sie mit Freunden spontan in einer Kneipe Musik macht. Sehr schnell nach den ersten Aufnahmen ist sie ein Star in Uganda, singt afrikanische Rhythmen, in afrikanischer Sprache und bleibt gleichzeitig eindeutig westlich-europäisch, eine gelungene Verbindung mit afrikanischem Schwerpunkt/Vorzeichen.
Im Interview erzählt sie, es hätte sie verwundert, dass so viele afrikanische Musiker und Musikerinnen auf amerikanisch singen, sie wollte in ihren Liedern Respekt für die afrikanische Kultur zeigen und begann in der Nationalsprache Luganda zu singen. Das brachte ihr Anerkennung und Respekt – und großen Erfolg, bei ihren Auftritten füllt sie in Ost-Afrika bereits Fußball-Stadien. Nun möchte sie die ost-afrikanische Musik auch in Deutschland oder Europa populär machen – diese Welten einander näher bringen.
Übrigens verbindet sie derzeit Pop-Karriere und ein Studium der Sozialen Arbeit, ein Spagat, in dem das eine das andere fördert: „Ich studiere, weil ich mein Studienfach liebe und außer Musikerin auch mit Herz und Seele Sozialarbeiterin bin. Das Schöne ist, das beides einander zuspielt.“
Mich beeindruckt, wie unbeirrt diese beiden ihre Ideen umsetzen. Der Gedanke ist schön, dass so ein kleiner Funke, Menschen zusammen bringt.
Eine Trinkprobe des Taibeh-Bieres können wir hier nicht machen – vielleicht tut es auch bayerisches Bier, die größten Bierzelte wurden ja am Wochenende wieder eröffnet -, aber eine Hörprobe von Deenas Songs hören Sie hier:
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