Kennen Sie „König der Löwen“? Der Film lief gestern im Fernsehen und ein Aspekt hat mich gestern dabei besonders angesprochen: es braucht einige Zeit, aber dann übernimmt Simba, der Königssohn, endlich die Verantwortung und erklimmt den Königsthron.
Verantwortung, was ist das eigentlich? Im Duden steht: „[mit einer bestimmten Aufgabe, einer bestimmten Stellung verbundene] Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass (innerhalb eines bestimmten Rahmens) alles einen möglichst guten Verlauf nimmt, das jeweils Notwendige und Richtige getan wird und möglichst kein Schaden entsteht.“
Welche Verantwortung übernehmen Sie? Verantwortung für die angenommene Aufgabe, gegenüber dem Unternehmen, den Menschen um Sie und für sich selbst? Als Führungskraft, als Mitarbeitender? Als Eltern, als Partner/in, als Freund/in, …?
Wann wird Verantwortung zu viel? Wann nehme ich Verantwortung nicht an? Wann verleugne ich diese? Wann übernehme ich aber auch umgekehrt vielleicht Verantwortung, obwohl sie mir nicht gebührt, nicht zusteht, nicht meine ist?
Geraten meine Verantwortungen aus verschiedenen Aufgaben und Rollen miteinander in Konflikt? Wie gehe ich damit um? Zerreibe ich mich, finde ich einen Weg oder verschließe ich lieber die Augen an der einen oder anderen Stelle?
Wie geht es mir, wenn ich erlebe, dass ich – obwohl ich Verantwortung trage – meinen Einfluss nicht so geltend machen kann, dass die Dinge in meinen Augen, mit meinen Werten konform, einen möglichst guten Verlauf nehmen und das jeweils Notwendige und Richtige getan wird, damit möglichst kein Schaden entsteht?
Manchmal suchen wir uns unsere Verantwortung nicht aus, wir müssen sie annehmen, es ist unsere Aufgabe, unsere Verpflichtung. Nehme ich diese an?
In der Geschichte von „König der Löwen“ geht es ab dem Augenblick wieder bergauf mit dem Königreich des jungen Königs, ab dem er seine Verantwortung annimmt. Das Land hat wieder eine Führung, eine Identifikationsfigur mit klaren Werten und findet seine Ordnung zurück.
Und wie steht es eigentlich um unsere gesellschaftliche, politische, moralisch-ethische Verantwortung? Was bedeuten diese eigentlicht für mich? Welchen Raum gebe ich diesen, welche Bedeutung haben sie in meinem Leben? Keine oder eine vergessene? Machen wir es uns nicht zu oft zu bequem? Wo zeigen wir uns in unseren Werten und Anschauungen – und beziehen damit Verantwortung?