Von meiner Freundin erhielt ich soeben einen wunderbaren Link. Dieser führt zum Blog von Christian Richter und zeigt schöne, expressive, stille Fotos. Am meisten haben mich natürlich die Fotos von alten Treppen angesprochen: mystisch, verträumt, verloren…
Auf meiner Webseite habe ich für mehrere Seiten ebenfalls Fotos von Treppen benutzt. Das Bild der Treppe spricht mich aus vielen Gründen an: Zum einen ist es natürlich ein tolles grafisches Element; dann fasziniert mich die Vielfalt der Gestaltung. Mich begeistert auch, dass die offensichtliche Funktion des Objekts zugunsten der Ästethik in den Hintergrund gerät, ohne dabei an Nutzbarkeit zu verlieren. (Als Goldschmiedin gehörte die Gestaltung des Rings zu den anspruchsvollen Dingen: der Ring soll gestaltet sein und doch darf er nichts an seiner Funktionalität verlieren.)
Und natürlich sind Treppen oft – wenn es nicht gerade Treppenhäuser von Wohnhäusern aus den 50-er, 60-er, 70-er, 80-er, … Jahren sind – einfach wunderschön.
Ganz zweifelsohne gefällt mir natürlich auch die Metaphorik der Treppe: Stufe für Stufe kommen wir voran, unserem Ziel näher. Und kommen höher, sehen das, was unten bleibt aus einem anderen Blickwinkel.
Stockwerke teilen die Treppe in Etappen, erlauben ein Atemholen, pausieren.
Auf den Stockwerken sind Räume – vielleicht ist dies unser Ziel, vielleicht geht es gleich, vielleicht später weiter.
Und so ist die Treppe der Weg, den wir gehen.
Stufe für Stufe gehen wir voran, wenn wir uns bewegen (wollen). Und je höher wir kommen, umso schöner ist der Ausblick.
Die wunderbaren Treppenhäuser eröffnen außerdem die Schönheit des Ziels – und die Kunst des Wegs!
Fast wie ein Wunder.
Es gibt einige Treppen-Fans. Ein ganz großer ist Prof. Dr. Friedrich Mielke, der die Scalalogie, die Lehre der Forschung historischer Treppen, begründete, sowie die Gesellschaft für Treppenforschung e.V., die jetzt von der Technischen Hochschule in Regensburg übernommen wurde.
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