Ich weiß nicht welcher Impuls mich heute Morgen durchfuhr; seit vielen Jahren steht das Klavier zuhause, die Noten sind im Regal… Doch heute Morgen habe ich das erste Mal seit langer Zeit die Klappe des Klaviers geöffnet, Noten aus dem Regal geholt, eines der Hefte aufgeschlagen, mich hingesetzt und angefangen zu spielen.
Zunächst fühlte es sich sehr ungewohnt an, es ging langsam, die Finger bewegten sich zunächst etwas abgehakt, die Augen hatten den Überblick nicht mehr, die Melodie war aber immer noch erkennbar. Und immer mehr meiner Erinnerung kam zurück. Einige Male das selbe Stück gespielt und das Stocken war nur mehr selten.
Eine gute Weile saß ich da, in den Melodien kramend. Welchen Schatz ich habe und den ich nicht gesehen habe, obwohl er direkt vor meiner Nase lag, 9 Jahre guten Unterrichts mit viel Üben und Freude am Spiel… ein Klavier, das ich mir vor vielen Jahren bereits zugelegt hatte. Wie wunderbar diese Schatulle zu öffnen: sich ganz in die Musik versenken, ihrem Fluß folgen und sich im Spiel vergessen.
Erfüllt gehe ich weiter durch meinen Tag. Ich habe eine Quelle für mich wiederentdeckt, eine Ressource, die mir Freude, Entspannung und Klarheit schenkt – und mir in Zukunft wieder zur Verfügung stehen kann.
Ich werde wieder öfter die schwarze Klappe öffnen und mich für einige Minuten hinsetzen: um mein Spiel wieder zu verbessern – aber noch weit mehr um mir mit dieser Ressource wieder etwas gutes zu tun.
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