In der Regel fällt mir während der Woche etwas auf oder ein, worüber ich in meinem Blog gerne schreiben möchte. Dazwischen sammle ich Ideen, die mir kommen, halte diese in meinem Telefon in den Notizen fest, Newsletter mit interessanten Beiträgen schiebe ich in den dafür errichteten Ordner Blog_Ideen. Doch heute kreist mein Kopf und will nichts davon so spannend finden, dass ich darüber schreiben mag; denn eines ist auf jeden Fall klar: ohne Begeisterung für das Thema schreibt es sich schwierig, Leidenschaft ist hier das Feuer, das antreibt.

Also gehe ich die  Listen durch und blättere meine Notizen: da steht etwas zur Gabelstapler Weltmeisterschaft, die vor einigen Wochen statt fand oder das Gedicht von Bessie Anderson über den Erfolg (das mir aber heute keinen Funken geschenkt hat), einen Beitrag über einen Ex-Junkie, der nun als Drogenberater arbeitet, Dominik Forster, oder dass Mitarbeitende über 50 – die alten Hasen – in einigen Unternehmen zunehmend Wertschätzung finden, oder ein Beitrag, wie 8 Unternehmer ausgestiegen und ihren eigenen Weg zum Glück gefunden haben, … alles ganz nett und vielleicht auch tatsächlich interessant, aber so richtig halt doch nicht.

Foto: nike.com – Der Lauf in 2013

Da klingelt spätabends noch das Telefon. Mein Sohn war gerade für 36 Stunden in Paris, nachdem er von Nike zur Teilnahme am 10 KM Paris Centre Lauf eingeladen worden war – mit allem Schnickschnack, der dazu gehört, versteht sich! Mit ihm waren noch 14 Influencer dabei. Sie wissen nicht, was das ist? Ich hatte vorher lediglich eine kleine Ahnung.

In Deutschland gibt es an die 4,6 Millionen Influencer. Konsumenten, die „sich mit den Marken, denen sie auf Social Media folgen, identifizieren und auf sozialen Plattformen besonders aktiv und stark vernetzt sind. Gewinnt der Vermarkter einen Menschen, der in mehreren sozialen Netzen hohes Ansehen genießt und dort viele „Freunde“ und „Follower“ hat, verkauft sich das Produkt über den wirksamen Mechanismus der Mundpropaganda, jedoch mit der sehr hohen Reichweite innerhalb der sozialen Netze.

Im Jargon der Werbewirtschaft sind „Influencer […] die neuen Supertargets im Marketing. Als Multiplikatoren und Meinungsführer stehen sie im Zentrum ihres eigenen Netzwerks und sind rege mit Anderen vernetzt. Sie stärken die Reputation eines Anbieters, verhelfen Produkten, Marken und Services zum schnellen Durchbruch und sichern so den Erfolg. Influencer können Politiker, Sportler (Celebrity Branding), Journalisten oder viel gelesene Blogger (Meinungsbildner und Multiplikatoren) sein, die stark in sozialen Netzen tätig sind.“ So steht es bei Wikipedia.

Eine Dimension nimmt die Arbeit mit Influencern an, die gerne unterschätzt wird. Der Media Value eines Posts durch Top-Fußballer wie Mesut Özil und Toni Kroos, die die Rangliste anführen, beträgt € 81.000! Das bedeutet, Unternehmen müssten diesen Betrag bezahlen, um deren Reichweite zu erzielen. Da kann dann ein Selfie durchaus über € 10.000 wert sein.

Es versteht sich von selbst, dass ein Influencer natürlich ein Vorbild sein, eine „soziale Autorität“ sein muss und sich – zumindest über einen längeren Zeitraum – mit einem Thema intensiv beschäftigt und dafür steht. Durchaus spannend, das mit den Influencern.

Den Artikel finde ich noch umfassend und interessant, rund um den virtuellen Raum: Das Influencer Marketing ist kaputt von André Krüger in der W&V (Werben & Verkaufen), einer Zeitschrift für die Werbebranche. Und was da durchscheint, ist ein hart umkämpfter (neuer) Markt.
Niklas Hartmann, Geschäftsführer von ReachOn, bietet Influencer Marketing an und beschreibt auf seiner Webseite gute Gründe für Influencer Marketing. Natürlich gibt es auch andere Aspekte. Die Welt ist bunt…

Nun habe ich doch ein heißes Thema gefunden… Ach, übrigens ist mein Sohn kein Influencer, er hat zu wenig Follower, er schreibt lediglich gut und gerne.