Auf welcher Grundlage fällen Sie eigentlich Ihre Entscheidungen? Aus dem Bauch heraus oder nach Aufstellung einer Pro-Contra-Liste? Nach Gesprächen mit Freundinnen und Freunden oder dem Rat der Familie folgend? Manchmal fallen Entscheidungen klar und eindeutig aus, in manchen Fällen sind die Aspekte, die der Entscheidung zugrunde liegen, zu vielfältig; die Fragestellung ist zu komplex, um eine Entscheidung fällen zu können.

Mit Zielen wird das Leben nicht nur leichter, sondern auch erfolgreicher„Design Thinking – Tools für deine aktive Berufs- und Lebensplanung“, so lautete der Titel des Workshops, den ich vor einigen Tagen auf einer Karriereauftaktveranstaltung für junge Frauen geleitet habe. Dabei habe ich die Tools nicht nur vorgestellt, wir sind vielmehr gleich in medias res gegangen: in nur 75 Minuten haben wir mithilfe von Design Thinking und drei Tools eine Grundlage geschaffen, auf der die Teilnehmerinnen mehr Klarheit entwickeln konnten, was für sie wichtig ist, welche Werte, Ziele und Prioritäten sie haben. Auf dieser Grundlage haben sie für sich Ziele definiert und Maßnahmen entwickelt. Und sie haben mit einem Tool, das den Prozess dynamisch darstellt, einen Masterplan erstellt, um mindestens eines dieser Ziele konkret in der nächsten Zeit anzugehen.

Diese drei vorgestellten Tools können sie auch zu einem späteren Zeitpunkt für sich einsetzen und dann – in der nächsten Etappe – erneut Sicherheit gewinnen. Eine gute Basis, um Entscheidungen klarer fällen zu können und das eigene Leben aktiv zu gestalten. Am besten als „iterativen Prozess“, also mit dem Mindset, sich durch das Entwickeln von Ideen und „Prototypen“ dem optimalen Ergebnis zu nähern, ganz „design thinkisch“. Denn zu viele Unbekannte bzw. verschiedene Aspekte spielen hier mit hinein, es handelt sich ja schließlich um komplexe Fragestellungen, da lässt sich nicht alles planen. Aber Schritt für Schritt lässt sich immer, dem Ziel näher kommen.

Da denke ich an eine beeindruckende Studie* mit Studierenden in Harvard, die dies bereits vor langer Zeit nachgewiesen hat: Die Teilnehmenden wurden gefragt, ob sie sich klare schriftlich festgehaltene Ziele für ihre Zukunft gesetzt und Pläne gemacht hätten, um sie zu erreichen.

  • 3% hatten tatsächlich schriftlich festgehaltene Ziele und Pläne,
  • 13% hatten zwar Ziele, sie aber nicht niedergeschrieben,
  • 84% hatten überhaupt keine konkreten Ziele.

10 Jahre später wurden diese Personen erneut befragt:

  • Die 13% mit den Zielen verdienten im Durchschnitt doppelt so viel, wie diejenigen ohne Ziele,
  • die 3% der Studierenden, die ihre Ziele konkretisiert und schriftlich niedergeschrieben hatten, verdienten im Durchschnitt 10 Mal so viel, wie die anderen 97% zusammen.

Es erleichtert also nicht nur gewaltig bei der Entscheidungsfindung, sich Ziele zu setzen, sondern lohnt sich noch dazu gehörig!

* „Was man an der Harvard Business School nicht lernt„, Mark H. McCormack, 1979