Gleich ist es soweit: Heiligabend, Weihnachten… Zeit, sich zu beschenken, Geschenke anzunehmen. Zu erwarten sich zu freuen… Besonders schöne Momente zu erleben, ein besonders köstliches Essen zu zaubern und zu essen, eine besonders große Freude zu bereiten, einen besonders fröhlichen oder entspannten Abend zu verbringen, besondere Anerkennung für die Mühen der Vorbereitung zu bekommen… Wir erwarten viel. Und wir werden oft enttäuscht.
Dabei sollte es andersherum sein: Weihnachten ist zum Schenken da. Zum Danksagen. Zum Anerkennen, wen wir um uns wissen. Zum Erkennen, wie warm, gemütlich, festlich, wohlhabend wir es haben. Und zwar ganz egal, ob mit gutem oder sehr gutem oder nicht so gutem Gehalt. Wir haben mehr als viele, mehr als die meisten. Mit tollem oder nicht tollem Job, komplett egal. Es ist viel. Einen Moment innehalten und sehen: Wir haben es prächtig, es leuchtet für uns, um uns. Wir haben ein festes Haus, ein dichtes Dach, wir haben es warm. Und wir haben ein gutes Essen – auch wenn es uns heute nicht schmeckt. Wir kriegen Geschenke, selbst wenn sie uns nicht gefallen. Wir haben viel – zu oft zu viel. So viel, dass wir noch mehr erwarten.
Ich gestehe es: Manchmal werde ich ärgerlich angesichts unserer Undankbarkeit. Dabei geht es mir nicht darum, dass es uns schlecht oder schlechter gehen soll. Sondern dass wir viel zu oft nicht anerkennen, was wir bereits haben.
Unersättlich geradezu wollen wir mehr und mehr und toller und voller, immer noch mehr haben… Noch mehr… was ist eigentlich genug?
Im Herzen sehnen wir uns doch eigentlich am allermeisten nach Sinn, Freude, wahrer Anerkennung, Liebe. Geben und ermöglichen wir das eigentlich? Unseren Mitmenschen, uns selber? Oder wollen wir auch hier „nur“ haben?
Ich gönne Ihnen alles! Den Traumjob, ein großartiges Gehalt, Erfolg, die Reisen, die große Stadtwohnung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Work-Life-Balance, 30 Tage Urlaub, Ihr Potenzial und Ihre Persönlichkeit in den Job einbringen zu können, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln und Spaß im Job zu haben, persönlich glücklich und beruflich zufrieden zu sein… und auch noch Träume für die Zukunft zu haben. Jaaa…
Ich bin die größte Verfechterin von Wünschen, Träumen und der Leidenschaft beim Verfolgen der Möglichkeiten, sich zu entfalten.
Am allermeinsten wünsche ich Ihnen aber vielleicht sogar einfach Dankbarkeit. Mit der Fähigkeit der Dankbarkeit erst sehen wir, was wir schon haben. Erkennen wir Momente der Freude und der Fülle, nehmen sie wahr und fühlen sie. Die Dankbarkeit ist es, die glücklich und zufrieden macht. Dankbar sein ist Labsal für Geist und Seele. Und das wünsche ich Ihnen von Herzen.
Genießen Sie die Tage… alles, was Sie auf dem Tisch haben und die warmen Gefühle, die Sie im Herzen erleben. Das wünsche ich Ihnen.
Sehr herzlich, Ihre Ann Krombholz
Beitragsfoto: elizalebedewa © Adobe Stock
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