Mein Beitrag von vergangener Woche „Lässig oder gelassen?“ ließ mich irgendwie nicht los, immer wieder kehrten meine Gedanken zum Begriff der Gelassenheit zurück. Ich hatte den Eindruck, dass die Erläuterung zur Herkunft des Begriffes „Gottergebenheit“ nicht genug erklärte, worum es mir ging.
Radtouren sind für mich immer ein wunderbarer Zeitpunkt für das Schweifen lassen meiner Gedanken und so waren diese bei der „Definition“ von Gelassenheit angekommen, die ich dann meinem Beitrag ergänzen würde.
Auf Neudeutsch, so wollte ich schreiben, steht „Gottergebenheit“ für das Annehmen dessen, was auf mich zukommt. Voller Zuversicht gehe ich davon aus, dass ich die anstehenden Herausforderungen meistern werde, weil ich in dem Moment das Notwendige und Richtige tun und können werde. Dass das, was auf mich zukommt, in irgendeiner Weise in einem größeren Zusammenhang steht und ich auf ein gutes Ende vertrauen kann. Daher kann ich auch das, was sich mir entgegenstellt, in Gelassenheit annehmen, wissend, ich werde im richtigen Augenblick richtig handeln.
Meine kleine Radtour führte mich dieses Mal durch ein wunderschönes Moorgebiet – doch am Himmel braute sich ein Gewitter zusammen, einige Stunden früher als meine Regen-App es angekündigt hatte. Hm… ich hatte keine Regensachen dabei, die nächste Etappe mit möglichem Gasthof einige Kilometer entfernt als die ersten Tropfen fielen. „Ich fahre weiter,“ dachte ich bei mir, „bestimmt finde ich rechtzeitig einen Unterstand.“ Und so fuhr ich voller Zuversicht.
Die Tropfen wurden stärker und größer, es war klar, jetzt geht’s los. Da öffnete sich das Wäldchen, durch das ich soeben gefahren war, und ging in eine Weide über. Und – ich musste zwei Mal hinschauen – was war das? Da stand ein klitzekleines Häuschen… Ich stieg ab, lief die wenigen Meter ins Feld… Die Türe war nur angelehnt, ein mobiler Hochstand! Ein Dach übern Kopf und … alles da, ein Tisch, ein Stuhl, an allen Seiten Fenster – gemütlich sah es hier aus.
Wow… der richtige Ort, um gleichzeitig den Regenschauer zu überstehen und Picknick zu machen. Wie toll ist das denn!
Ich musste innerlich sehr lachen: wie schön, dass ich gelassen geblieben war.
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