Toskana WeinrebenBei einem Besuch am Wochenende sah ich auf dem Tisch im Wohnzimmer ein Buch liegen: Die Fabeln von Jean de la Fontaine. Das weckte Erinnerungen in mir und so las ich los und entdeckte die Geschichte vom Fuchs, der hungrig, die schönsten reifen Trauben über sich hängen sieht. Als er jedoch erkennt, dass er sie nicht bekommen wird, will er sie plötzlich gar nicht mehr; sie sind ja gar nicht so gut, wie er zunächst dachte. Pah, eigentlich sind sie ja sogar greislig!

Der Fuchs und die Trauben
Ein Fuchs aus der Gascogne oder Normandie,
Verhungernd fast, hat Trauben am Spalier erschaut.
Sie hingen hoch – doch ach, wie köstlich lockten sie
Mit ihrer reifen zartbehauchten Haut!
Das wär‘ ein Mahl, wie’s unserm Burschen wohl behagte.
Doch unerreichbar hing die süße Traubenglut.
Drum rief er: „Pfui, wie grün! Die sind für Lumpen gut!“
Und war’s nicht besser so, als dass er sich beklagte?
Jean de la Fontaine (16211695)

Ist der Fuchs nun klug?