… drum ist einer nicht genug!
Dies sagte immer wieder einer meiner Coaching-Lehrer, Dr. Gunther Schmidt vom Milton-Erickson-Institut in Heidelberg. Sie stutzen? Fehler machen, das sollte man doch lieber vermeiden! Ist es nicht so?

Aus Fehlern wird man klug

Foto von Stefan Schurr © Adobe Stock

Recht haben Sie! Fehler sind nichts Schönes, schließlich weist uns schon das Wort „Fehler“ darauf hin, dass da etwas nicht richtig gelaufen, also falsch ist. Und falsch ist schlecht. Fehler sind also schlecht!
Dabei war ja ein richtiges Verhalten beabsichtigt gewesen – und nun das!

Ein richtiges Verhalten, ein richtiges Ergebnis… in welcher Hinsicht? Wenn wir in Kategorien von richtig und falsch denken, dann befinden wir uns im Bannkreis von dualen Paaren wie wahr und unwahr, schön und häßlich, wertvoll und wertlos, teuer und billig, gut und böse, … Aber ist unsere Welt nicht wesentlich komplexer? Was bedeutet es – bei näherer Betrachtung – wenn wir sagen, etwas sei richtig? Richtig für wen, wann, wo und in Bezug auf was? Etwas kann doch jetzt im Augenblick für den einen richtig sein, was übermorgen für die anderen so gar nicht richtig und gut ist.

Ein Fehler impliziert, dass das erwartete Ergebnis nicht erbracht wurde. Das bedeutet aber, dass bereits eine Vorstellung für ein konkretes Ergebnis existiert. Macht das immer Sinn? Natürlich in Bereichen, die in Form von Zahlen, Daten, Fakten abgebildet werden können.
Wie sieht es für andere Themenfelder aus? Spätestens wenn wir eine Fragestellung haben, für die wir neue Antworten suchen, weil die alten nicht mehr dienen (z.B. die Frage nach einer neuen Technik für den gelingenden Hochsprung in die Meisterklasse), dürfen wir uns nicht mehr auf ein bestimmtes Ergebnis fixieren.

Neues bedarf des Versuchs und Versuche bedingen ein offenes Ende. Die Alternative hieße, das Alte, nicht mehr Dienliche, anzuwenden, oder tatenlos zu verharren. Beides führt nicht weiter.
Fehler zu machen, das passiert, sobald wir gewohnte und alte Wege verlassen – das kann durchaus weise sein. Aus den Konsequenzen ziehen wir unsere Schlussfolgerungen, und das ist klug. So lernen wir im Versuchen – je öfter, desto mehr!

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Nur wenn man neues versucht, kann man Neues findenDiese Grafik habe ich nach der Veröffentlichung des Beitrags von einem guten Freund zugeschickt bekommen: passt. Und der Artikel, der zu dieser Grafik gehört, auch – siehe Twitter  Prof Scott Galloway.

Hier können Sie mehr dazu lesen:

There’s a psychological reason why being open to failure often leads to insane success

 

 

Beitragsfoto: Foto von Stefan Schurr © Adobe Stock