Es sind furchtbare Zeiten, die über uns hereingebrochen sind. Tatsächlich hat sich die Welt innerhalb kurzer Zeit verändert. Gewalt, Zerstörung, Tod – der Krieg – sind innerhalb weniger Tage Begleiter unseres Alltags geworden. Und wir wissen nicht, welche Verluste wir erleiden werden, wir wissen nicht, wann es wieder besser wird, wie unsere Welt sich verändern wird, ob es nicht auch für uns schrecklich werden wird.
Angst und Verzweiflung machen sich breit. Und anders als in bisherigen Situationen erleben wir ein übergroßes Gefühl von Ohnmacht. Wir sind dem politischen Geschehen ausgeliefert. Ja, auch wir haben Angst. Und können nichts tun, um die Situation zu verändern, sie zu verbessern. Wir können helfen – und das tun so viele Menschen, indem sie Geld, Hilfe und Sachspenden schenken, Unterkünfte anbieten, Hilfestellung bringen. Wir können unsere Solidarität, unseren Unmut in Demonstrationen ausdrücken – und bleiben doch ohnmächtig angesichts der großen Entwicklungen.

Angst ist ein furchtbares Gefühl. Aber manchmal ist Angst sogar ein fruchtbares Gefühl, weil wir gezwungen werden, über uns hinauszuwachsen. Und so gelingt es uns – unter Druck und Zwang – wieder eine Art von „Macht“ zurückzuerlangen und zu handeln. Ohnmacht aber ist ein schreckliches Gefühl. Weil wir zu untätigen Zuschauenden werden, zur Tatenlosigkeit gezwungen sind.

Die Gefühle, die der Krieg in der Ukraine, die der skrupellose Angriffskrieg des russischen Machtregimes auslöst, sind überwältigend. Trotzdem müssen wir ruhig und besonnen bleiben. Und unsere Gefühle in Zaum halten. Denn die Situation ist schlimm, aber wir können in der Tat nichts tun. Wir müssen vertrauen, trotz all der Verunsicherung und Angst. Und wir müssen uns darum kümmern, dass wir uns Inseln schaffen. Inseln, um Kraft, Trost, Ruhe und Liebe zu tanken.

Manchmal sind gute Momente besonders wichtig

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Achten Sie auf sich, auch wenn die Situation derzeit schrecklich ist. Gönnen Sie sich Informationspausen und wenden Sie sich mit gutem Gefühl Schönem und Erbaulichem zu. Gönnen Sie sich Pausen, in denen Sie sich erlauben, mit ihren Lieben, mit Freundinnen und Freunden zu lachen. Gönnen Sie sich, Leichtigkeit zu spüren, Sorglosigkeit zu empfinden. Dann können Sie wieder helfen, dann können Sie wieder demonstrieren.

Und dann bekommen Sie auch die innere Kraft zurück, um Ihre Gefühle von Angst und Ohnmacht zu lenken. Und diese in Zaum zu halten. Damit Sie besonnen bleiben! Achten Sie auch auf sich.

Sollte Ihnen dies nicht gelingen, so sprechen Sie mit professionellen Psychologen und Therapeutinnen. Hier einige Nummern, die Hilfe bieten:

Holen Sie sich Hilfe. Auch Ihnen darf im Fall des Falls geholfen werden!