„Alles ist ein Versuch“, sagte mein Yoga-Lehrer eines Tages. Wie schon Jahre zuvor, übten wir in großer Stille und Konzentration. Reden war nicht angesagt. Und auch Bob, unser Lehrer, gab jeweils nur kurze Hinweise und Verbesserungsvorschläge. Doch eines Tages platzte es schier aus ihm heraus und er begann zu philosopieren: „Niemand macht die Asanas, alles ist immer ein Versuch! Mit wachsendem Bewusstsein entdeckst du erneute Lücken und du kannst weiter an deinem Körper und deinem Bewusstsein arbeiten; dies ist ein immerwährender Prozess.“

Das ist er, der Kreislauf von Handeln und Erkennen, von Erkennen und Handeln. Gilt nicht nur fürs Yoga. 🙂

Immer versuchen wir das zu machen, was uns in dem Augenblick JETZT als adäquat und richtig erscheint. Und das ist einfach das Ergebnis aus dem riesigen „Mischmasch“ aus unseren Bedürfnissen, unserer Erfahrung, der aktuellen Situation mit ihren – oftmals vielfältigen – Anforderungen, unserer Interpretation der Gesamtlage und unseren aktuellen Möglichkeiten. Aus dieser ganzen Gemengelage entscheiden wir uns in oft kürzester Zeit für das Verhalten, das wir dann an den Tag legen. Kein Wunder, wenn es nicht  bestmöglich gelingt.

Grund zu verzweifeln? Mitnichten! Es ist der beste Grund, um immer wieder zu handeln und zu erkennen und zu lernen. Denn alles IST ein Versuch.