Seit Kindesbeinen lernen wir, dass sich Äpfel nicht mit Birnen vergleichen lassen, weil ein Vergleich von Unterschiedlichem zu keinem Ergebnis führen kann.
Doch nun wurde in einem aufwändigen Test der Beweis erbracht: die Wissenschaftler des Berliner William-Christ-Instituts für Vergleichende Naturkunde unter Leitung von Professor Reinhold Most führen in der 80-seitigen Vergleichsstudie 28 Unterschiede (z.B. Aerodynamik, Farbe, Knackigkeit) und 62 Gemeinsamkeiten (z.B. wachsen auf Bäumen, lassen sich zu Schnaps verarbeiten, haben eine Schale) auf.“ Das Fazit der Studie: „Man kann und darf Äpfel mit Birnen vergleichen.“ Eines der letzten großen Denkverbote sei somit aufgehoben.
Eine weitere Begrenzung des Wissens soll demnächst fallen: Professor Reinhold Most möchte nun Pi mal Daumen berechnen lassen, der Mythos der Ungenauigkeit soll fallen. Ziel: der genaue Wert soll bis auf die fünfte Stelle hinter dem Komma ermittelt werden.
Dank Wissenschaftlern sind nun auch Pillen gegen Leichtgläubigkeit entwickelt worden: „Probanden konnten schon wenige Sekunden nach der Einnahme präzise einschätzen, ob es sich bei Medienberichten um Falschmeldungen handelt oder nicht. Die Pille, die außerdem sofortige Immunität gegen unseriöse Lockangebote verleiht, soll schon in Kürze unter dem Namen „Fool-Me-Not“ für nur 99,99 Euro pro Stück erhältlich sein“, schreibt der Postillon.
Was für witzige Einfälle – und so gut geschrieben! Vor einigen Wochen las ich den ersten Beitrag und lachte sehr. Seitdem schaue ich regelmäßig vorbei. „Stefan Sichermann betreibt die Satire-Website „Der Postillon“. Seine Ein-Mann-Redaktion ist so erfolgreich, dass er davon leben kann“, schrieb Zeit Online bereits am im April 2013 – seither sind über vier Jahre vergangen und die Redaktion ist weiter gewachsen. Toll, wie aus einer „Spaßsidee“ Wirklichkeit und „Ernst“ wird!
Paradox: das Einzige, was zu verbieten ist, sind die sogenannten „Denkverbote“.
Ich habe mich schon immer über diesen dummen Spruch geärgert, denn man kann alles vergleichen. Dabei erkennt man Unterschiede oder Gemeinsamkeiten. Idealerweise sogar das Komplimentäre, das sich Ergänzende, das den Horizont erweitert.
Aber es ist problematisch, Unterschiedliches gleichschalten zu wollen. Das führt zum Irrtum und zur Ungerechtigkeit.
Danke, Siegi, für deine Gedanken: schön formuliert.